Schulhofaktion am Gymnasium Eltville
17. November 2023Jeder Tropfen zählt
7. Dezember 2023Am Freitag, den 17.11.23, hielt unser Schüler, Luka Münkner (Q3), einen Vortrag im Physikalischen Verein Frankfurt. Luka sprach fast 90 Minuten im beinahe vollbesetzten Hörsaal des Physikalischen Vereins im Senkenbergkomplex des gleichnamigen Museums in Frankfurt über die „Traumhafte Reise der Voyager-Sonden“. Der 1824 gegründete, renommierte Physikalische Verein Frankfurt ist eine Vereinigung physikalisch Interessierter aller Professionalitätsgrade, die meisten Mitglieder haben einen Doktor in Physik oder Naturwissenschaften. Der Verein kümmert sich auch um die Sternwarte des Senkenbergmuseums, Luka ist dort seit fast einem Jahr als Mitglied im Astro-Club des Vereins tätig. Die Vorträge des Vereins am Freitagabend erfreuen sich großer Beliebtheit und locken neben naturwissenschaftlich Interessierten auch Dozenten und Professoren der nahegelegenen Universität an. Im fast vollbesetzten Hörsaal steckte Luka Münkner das Fachpublikum mit seiner Begeisterung an.
Neben interessanten naturwissenschaftlichen Fragestellungen, wie z.B.: „Was ist die Grand Tour? Und was hat die mit einer bestimmten Planetenkonstellation in unserem Sonnensystem zu tun, die nur alle 176 Jahre vorkommt und zufällig 1977 den Start der Voyager-Sonden ermöglichte und damit die Reise zu den entferntesten Planeten unseres Sonnensystems und darüber hinaus.“; oder: „Warum sind die Saturnbahnen so gleichmäßig? Was hat das mit den Schäfermonden in den Ringen zu tun? Warum entwickeln sich auf Jupiter riesige Stürme und wie kann es auf einem Gasplaneten zu Blitzen kommen und wo schlagen diese ein?“; und außerdem: „Warum ist der Jupitereismond Europa mit seinem unterirdischen Ozeanen der heißeste Anwärter für extraterrestrisches Leben?“; bis hin zur „Heliopause und den Messdaten von Teilchenströmen“ konnte Luka Münkner fachlich auch gestandene Physiker überzeugen. Daneben erfuhr man aber auch einige interessante und berührende Fakten, z.B., dass das Projekt beinahe aus finanziellen Gründen nicht hätte starten können, dass es nur durch eine „Top Sneaky-Strategie“ des Ingenieurteams gerettet werden konnte, das die Sonden seit 1977 betreut, und die Voyagers heute zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Expeditionen der Menschheit gehören. Dass am Ende alles an 3,4 Sekunden Brenndauer der Trägerrakete hing, die über Wohl und Wehe des Projektes entschied und die Sonden heute mit einer goldenen Schallplatte in alle Ewigkeit durch den interstellaren Raum driften, waren Informationen, die auch den physikalischen Laien für Vortrag und Projekt einnahmen. Spätestens aber bei der Schlussfolie des Vortrages, welche die letzte Aufnahme von Voyager 2 zeigt, den kleinen blauen Planeten, von dem sie gestartet ist, unsere Erde, wurde deutlich, dass die Sonden inzwischen zum großen Menschheitsprojekt geworden sind, die als Botschafter durch das All reisen. Frenetischer und lang anhaltender Applaus belohnte Luka Münkner für die viele Arbeit, die er neben der Schule und seinen vielen anderen Aktivitäten in den Vortrag und dessen Vorbereitung gesteckt hat. Bruno Deiss, der wissenschaftliche Direktor des Vereins und emmerierte Professor für Astronomie an der Goetheuniversität freute sich als Gastgeber über so engagierte junge Menschen wie Luka Münkner.
Für uns Besucher war es ein äußerst spannender, kurzweiliger und gleichzeitig lehrreicher Abend, der noch mit einem Besuch der Sternwarte und einem Blick durch das große Teleskop abgerundet wurde.
Text: Jochen Doufrain